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Stephen Galatti

Stephen Galatti wurde in New Jersey geboren, wo sein weitgereister Vater seine Familie angesiedelt hatte, nachdem er in die USA gekommen war, um das New Yorker Büro der großen internationalen Handelsgesellschaft Ralli Brothers zu leiten, die im Baumwollhandel tätig war.

Steve wurde auf die St. Mark’s School geschickt, die ihn auf das Studium in Harvard vorbereitete, wo er als Quarterback des Uni-Footballteams berühmt wurde. Von nun an gehörte er zu einem mächtigen neuen Netzwerk angesehener Absolventen.

Nachdem er für die Gebrüder Ralli in London und Kolkata (Kalkutta) und nach Ausbruch des Krieges für kurze Zeit an der amerikanischen Botschaft in London gearbeitet hatte, kam er im August 1915 nach Paris, um sich freiwillig für den neuen Field Service der American Ambulance zu melden.

Er wurde zunächst der SSU3 im Elsass zugeteilt und dann zurück nach Paris gerufen, um Piatt Andrews („Doc“) rechte Hand zu werden. Als der AFS Ende 1917 in den U.S. Army Ambulance Service (UAAS) eingegliedert wurde, erhielten beide ihre Offizierspatente – bei Kriegsende hatte „Doc“ den Rang eines Colonels und Steve den eines Majors inne.

Nach dem Krieg kehrte Steve in den New Yorker Finanzdistrikt zurück, wo er schließlich als Börsenmakler Arbeit fand. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, war „Doc“ gestorben und es lag an Galatti, den Field Service zu reaktivieren. Er hauchte dem Unterstützungsnetz von Henry Sleeper in den USA neues Leben ein und verlegte dessen Hauptsitz von Boston in die Räumlichkeiten der New Yorker Baumwollbörse – 60 Beaver Street -, wo sein Vater so viele Jahre gearbeitet hatte.

Galatti betreute dann den wiederbelebten Ambulanzdienst in vielen Bereichen, mit Truppen verschiedenster Herkunft – sowohl bei der Verwaltung des Netzwerks als auch bei der Übernahme von „Doc“s bisheriger Rolle, effizient mit hohen Regierungsbeamten zusammenzuarbeiten.

Diesmal sollte der AFS nach dem Krieg weiterbestehen und ein neues Betätigungsfeld finden, als sich die bewaffnete Kriegsführung im Kalten Krieg in Kämpfe um Köpfe und Herzen verwandelte. Unter Galattis Leitung wurde das Netzwerk der „Old Boys“ von AFS durch eine neue Gruppe von weiblichen Mitarbeiterinnen und Freiwilligen, die die Abenteuer von Jungen – und jetzt auch Mädchen – in fremden Ländern betreuten, „feminisiert“.

Von nun an würde sich AFS für eine neue Sache einsetzen – die internationale Verständigung – durch ein weltweites, familienbasiertes Netzwerk mit dem Patriarchen Steve Galatti als Herzstück des Ganzen.